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Tipps & Ratschläge

Ein beweglicher Rücken kennt keinen Schmerz
(Gedanken zum medizinischen Krafttraining)

Die Gelenke des Körpers können normal beweglich oder über-, bzw. unterbeweglich sein. Eine gezielte Kräftigung der Muskulatur soll einer Überbeweglichkeit entgegenwirken. Dazu stellen wir folgende Gedanken an:

1. Im Normalfall funktioniert die Wirbelsäule als harmonisches Ganzes: ihre Gesamtbeweglichkeit ist eine Summe von vielen Einzelbewegungen in den einzelnen Abschnitten der Wirbelsäule. Normale
Bewegung
Normale Wirbelsäulenbeweglichkeit
2. Wenn an einer Stelle eine verminderte Beweglichkeit (rot) auftritt, wird diese durch eine vermehrte Beweglichkeit an anderer Stelle (blau) kompensiert. Pathologische
Bewegung
Pathologische Wirbelsäulenbeweglichkeit
3. Man kann sich leicht vorstellen, daß als Folge dieser vermehrten Beweglichkeit irgendwann
  • die Bandscheibe, die zwischen diesen beiden Wirbeln liegt, mitgezogen wird (Bandscheibenvorfall),
  • das Gelenk zwischen diesen Wirbeln schneller als gewöhnlich "verschleißt" (Arthrose),
  • ein Wirbel irgendwann aus einer Extremposition nicht mehr zurückkehren kann (Blockierung, "Ausrenken")
Die drei wesentlichen Störungen der Wirbelsäule lassen sich also als Folge einer Unterbeweglichkeit an anderer Stelle erklären.
4. Wenn nun die überbeweglichen Segmente der Wirbelsäule muskulär stabilisiert werden, bedeutet das lediglich, daß der Körper die Unterbeweglichkeit an anderer Stelle wieder ausgleicht. Eine stabilisierte Lendenwirbelsäule führt dann beispielsweise zu einer überbeweglichen Halswirbelsäule oder umgekehrt.
5. Sollte es gelingen, durch Training tatsächlich die gesamte Wirbelsäule zu stabilisieren, muß sich der Körper die fehlende Beweglichkeit zwangsläufig an anderer Stelle holen, z.B. durch eine Überbeweglichkeit der Trommelfellspanner (auch das ist nur ein Muskel). Die Folge wäre in diesem Fall eine Schwerhörigkeit auf einem oder beiden Ohren.
Ziel einer Therapie kann es folglich nur sein, die unterbewegliche Stelle zu finden und zu mobilisieren, anstatt die überbeweglichen Stellen des Körpers zu stabilisieren. Diese verminderte Beweglichkeit kann bewirkt werden durch ein inneres Organ, das sich bei der Atmung nicht mit dem Zwerchfell mitbewegt, durch eine verringerte Beweglichkeit des Großzehs, durch eine Blockierung des Kreuz-Darmbein-Gelenkes, durch "falsch erlernte" Bewegungsmuster, und..., und..., und..., - oft auch nur durch Unbeweglichkeit im Denken - und dann ist es einfach, in der Kräftigung von angeblich schwachen Muskeln die Lösung aller Probleme zu sehen.


Bildnachweis
Alle Abbildungen auf dieser Seite: Jörg Preuße

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